• Beitrags-Kategorie:FDM-Wissen
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Immer mehr Drittmittelgeber fordern zur Beantragung von Fördergeldern einen Datenmanagementplan (DMP). Auch für die eigene (Zweit-)Verwertung von Daten ist ein DMP hilfreich. Aber worum handelt es sich bei einem DMP überhaupt?

Ein Datenmanagementplan ist eine strukturierte Darstellung des Umgangs mit Daten, die in einem Forschungsprojekt entstehen oder verwertet werden. Am besten erstellt man einen DMP also zur Planungsphase des Forschungsprojektes und passt diesen ggfs. über die Zeit dynamisch an.

Welche genauen Angaben in einem DMP zur Antragstellung gefordert werden und wie diese strukturiert werden sollen, variiert von Fördergeber zu Fördergeber. Anbei finden Sie etwa die Anforderungen

  • der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  • des European Research Council
  • sowie der Volkswagen Stiftung
  • Generell hilft Ihnen ein DMP dabei, Ihre Daten FAIR zu machen. So orientiert sich etwa auch die Struktur des DMPs, den das European Research Council empfiehlt, an den FAIR-Prinzipien. Die Struktur der DMPs, die von der DFG und von der Volkswagenstiftung gefordert werden, ist eher am Forschungsdatenlebenszyklus angelehnt.

    Dennoch sollten in einem DMP unter anderem die folgenden Fragen beantwortet werden:

    • Welche Daten werden im Forschungsprojekt genutzt? Sind diese wiederverwendet oder selbst erhoben?
    • Sind die Daten frei zugänglich oder durch Urheber- und Persönlichkeitsrechte geschützt? Werden Lizenzen vergeben oder genutzt?
    • Welche Daten, Datentypen und Datenformate sollen generiert werden? Welches Datenvolumen ist zu erwarten?
    • Nach welchen Standards und Formaten werden die Daten gespeichert? Welche Metadaten werden generiert und nach welchen Standards wird gespeichert? Welche wissenschaftlichen Kodizes oder fachliche Normen sollen Berücksichtigung finden?
    • Wann und wie sollen die Daten Dritten zur Verfügung gestellt werden? Gibt es Sperrfristen zu beachten? Nach welchen Kriterien werden die zu veröffentlichen Daten ausgewählt? Falls (Teile der) Daten nicht veröffentlicht werden sollen: weshalb? Wie kann auf die Daten zugegriffen werden? Wird die Sicherheit sensibler Daten gewährleistet?
    • Welche Repositorien werden für die Datenspeicherung genutzt? Werden persistente Identifikatoren (PIDs) vergeben?
    • Wer im Projekt ist für den Umgang mit Daten verantwortlich? Welche Maßnahmen zur Sicherung der Datenqualität werden ergriffen? Von wem werden die Daten nach Ablauf des Projekts kuratiert? Welche Ressourcen werden benötigt, um ein adäquates Forschungsdatenmanagement sicherzustellen?
    Zur Erstellung eines DMPs steht auch eine Reihe von Softwaretools zur Verfügung, über die die folgenden Seiten eine Übersicht liefern:
  • forschungsdaten.org – Data Management Pläne
  • forschungsdaten.info – Der Datenmanagementplan