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Der erste FDM-Geist: Fred

Dieser Beitrag ist Teil einer Fortsetzungsgeschichte.
Sollten Sie Teil 1 verpasst haben, finden Sie ihn hier: Die drei Geister des FDM 

Nach einer Tasse Kaffee schrieb sie weiter, aber die bizarre Begegnung ließ sie nicht los; irgendetwas war doch in seinem Forschungskonsortium passiert. Eine halbe Stunde später fiel es ihr wieder ein: Sie hatte durch eine Kollegin erfahren, dass die Gruppe um Felix D. Müller große Teile ihrer Daten durch eine vermeidbare Datenpanne verloren hatte und zeitaufwändige Prozesse ihrer Forschung wiederholen musste. Das hatte das Projekt um Wochen zurückgeworfen.

Einige Stunden später sah sie auf die Uhr – es war fast 22 Uhr und ihrem Artikel fehlte immer noch der allerletzte Schliff, der ihr einfach nicht gelingen wollte. Mit dem Blick auf die Uhr stieg Panik in ihr auf. Plötzlich hörte sie wieder Schritte im Flur und zuckte zusammen, beruhigte sich aber wieder. Wahrscheinlich war das jetzt der Wachdienst, der nachts immer nach dem Rechten sah. Sie arbeitete häufig spät abends, so dass sie inzwischen alle beim Namen kannte. Daher schaute sie auch erst auf, als ein Schatten in ihr Büro fiel.

Es war Fred, ein Mitglied der Wachmannschaft. Aber er sah anders aus als sonst, irgendwie unschärfer und leicht durchsichtig. Reflexartig suchte sie nach ihrer Brille, die sie jedoch bereits aufhatte. Sie war kurz davor, sich nach seinen Katzen zu erkundigen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, begann Fred mit seiner vollen Baritonstimme zu sprechen: „Ich bin der Geist des vorherigen FDM“. So langsam wurde es wirklich unheimlich.  Träumte sie immer noch oder hatte Felix D. Müller die Wachmannschaft dazu überredet, bei seinem schlechten Scherz mitzumachen? Aber doch sicher nicht an einem Tag, von dem alle wussten, dass sie eine wichtige Deadline hatte… Trotzdem ließ sie sich von ihm mitziehen, als er die Hand nach ihr ausstreckte.

Mit einem Schlag war sie in ihrem ehemaligen Büro und sah sich selbst, am Schreibtisch sitzend. Es war das erste Forschungsprojekt, an dem sie während ihrer Promotion gearbeitet hatte. Da sie ganz neu gewesen war und sich mehrere Veranstaltungen zum Thema Forschungsdatenmanagement angehört hatte, hatte sie sich sehr bemüht, alle Tipps in die Praxis umzusetzen. So hatte sie alle Dateien mehrfach nach der 3-2-1 Regel gebackupt und einen Datenmanagementplan erstellt, obwohl er nicht im Antrag verlangt wurde. Passiert waren keinerlei Pannen und sie hatte sich den „DMP“ auch niemals wieder angesehen, nachdem er einmal fertiggestellt worden war. In Sachen Forschungsdatenmanagement wähnte sie sich in Sicherheit…

Wie es weitergeht, erfahren Sie am Freitag vor dem 3. Advent.